Die Kunst als Bürde

19. October 2025

Vielfach herrscht die Meinung vor, Künstler zu sein sei eine glückliche Fügung des Schicksals, das dem Künstler ein besonderes Talent beschert hat, das ihn dazu befähigt zu faulenzen, sich in aller Freiheit allerlei Ausschweifungen hinzugeben, seinen Neigungen zu folgen und fröhlich zu malen oder modellieren usw.

(Nicht selten verabschieden sich Besucher meines Ateliers mit den Worten “frohes Schaffen“ wofür ich sie auch nicht selten in den Orcus wünsche) Das Schaffen ist selten froh. Die Wirklichkeit sieht nämlich ganz anders aus. Kunst ist nicht wirklich ein Spaziergang. Nicht selten empfinde ich persönlich die Kunst als eine Last, eine Bürde, die mich zu erdrücken sucht, mich belastet, zwischen mir und dem Leben steht. Das fröhliche Malen ist eine Ausnahme.

Francis im Raum

Oft ist die Arbeit belastend, zermürbend und mitunter bis zur Erschöpfung anstrengend. Die Freude über ein gelungenes Projekt gleicht die Anstrengung nicht immer aus, oft folgt die Arbeit an einer neuen Idee der Abgeschlossenen zu rasch, da ist zu wenig Zeit dazwischen, der Druck hoch. Ich bin ein Perfektionist, kompromisslos. Der Unterschied zwischen einem Hobbymaler und einem Profi besteht nicht nur in der meist unterschiedlichen Qualität des Resultats, der Hobbymaler malt aus Freude am Pinseln, der Profi eher selten.

Den fröhlichen Bohemien, der gelegentlich ein paar Stiche auf eine Leinwand pinselt und das Ganze dann zu hohen Preisen verkauft, den mag es geben, ich denke, die Regel ist es nicht.